Burg Marienburg

Polen

Ostpreussen

Ordenshaus Marienburg, Deutschordensland Preußen, Polen, bei der Kreisstadt Malbork/Marienburg, Wojewodschaft Gdansk/Danzig.

Am rechten Nogatufer: 1. Hochschloss seit 1274; 1334/1344 Aus- und Umbau; 2. Mittelschloss, 14. Jh., frühere Vorburg; mit Hochmeister- palast von 1389/99; 3. Niederschloss, neue Vorburg, 14./15. Jh. 1309 bis 1457 Residenz des Hoch- meisters.

Lit.: Boockmann 1982; Hist. Stätten Ost- und Westpreußen 1966; Knapp 1990; von Holst 1981; Mierzwinski/ Wozniak/Gorski 1993; Wolfrum 1986.

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Burg Marienburg
01 Jenseits der Nogat erstreckt sich über 500 m zwischen dem Buttermilchturm und der Johanniskirche von Malbork die Marienburg. Preußens Baumeister Schinkel urteilte 1819 im Vergleich mit Italien, Deutschland und den Niederlanden," ...daß bei keinem so wie beim Schloß Marienburg Einfachheit, Schönheit, Originalität und Konsequenz durchaus harmonisch verbunden sind."
02 Hochschloss (Oberstock) und Mittelschloss (Mittelstock, frühere Vorburg) mit dem Hochmeisterpalast aus dem 'Ansichtenwerk von Friedrich Gilly und Friedrich Frick', 1799-1803.
03 Giebel der Firmarie (Alten- und Krankenhaus) mit eigenem kleinen Danzker (Abortturm).
04 Im Norden hintereinander geschaltete Tore ins Mittelschloss.
05 Blick vom Burgturm ins 75 m lange Mittelschloss. Vorn die Nordtore.
06 Durch den Mittelstock nach Süden zur Marienkirche des Oberstocks. Links der große Ostbau mit den Gästezimmern.
07 Das Portal der Bartholomäuskapelle am Südende des Gästehauses.
08 Westliche Gebäude im Mittelschloss mit dem Chor der Hauskapelle des Hochmeisters.
09 Portal und Fenster von "Meisters Großem Remter" im Westen des Mittelstocks.
10 Die Kammern des Hypokaustums (Warmluftzentralheizung) des Großen Remters.
11 Die Nogatfront des Großen Remters. Akut einsetzende Absenkung des Gemäuers durch Veränderung des Grundwasserspiegels nach dem 
regenreichen Sommer 1993 erfordert rettende Stützmaßnahmen.
12 Brückenanlage über den 'Hausgraben' zwischen Mittel- und Oberstock.
13 Hochmeistergestalten in Bronce: Hermann von Salza (1209-39), Siegfried von Feuchtwangen (1303-11), Winrich von Kniprode (1352-82), Albrecht von Brandenburg (1511-25). Einst standen sie zu Füßen des broncenen Friedrich des Großen vor dem Nordtor, im monumentalen, historisch doch wohl allzu willkürlich bestückten Denkmal von 1872.
14 Das alte Burgtor in der überwältigend aufgehenden Tornische zum Oberstock.
15 Der diagonal angelegte Zugang ins Hochschloss erzwingt eine deutlich erkennbare Einschrägung der Tornische in die damit geschwächte Nordwand (Vgl. die Pläne!).
16 Das aus dem Erstausbau überkommene, kunstvoll gefügte Burgtor.
17 Das Tor vom Innenhof her. Mächtige Granitsäulen zeugen von der Baulast darüber.
18 Eintritt in den 32 mal 37 m weiten Innenhof. Mittlings das Brunnenhaus (19. Jh.) mit 18 m tiefem Ziehbrunnen. Die Außenmaße des Hochschlosses betragen 60, 70 mal 51,60 m.
19 In der Nordostecke des strengen Geviertbaus ragt der 44,50 m hohe Turm. Er bedeutet Erinnerung an den traditionellen Bergfried, aber gewandelt zum Wächter und Glockenturm.
20 Laubenfassaden um den Innenhof. Kreuzgang der Rittermönche, über Arkaden gestellt? Andernorts auch Hoflaube, Laufgang, Wandelbahn, Umgang oder schlicht Laube genannt.
21 Lichtdurchfluteter westlicher Laubengang.
22 Blick in den Burghof. Der wird gelegentlich auch als Kreuzhof bezeichnet.
23 Das wundervolle Maßwerk stammt aus Zeiten späterer Wiederherstellung im 19. Jh.
24 Portal zum Kapitelsaal im Nordflügel über dem eingeschrägten Tor (vgl. Bilder 14/15).
25 Im Kapitelsaal mit Sterngewölbe (Raum für Dienstbesprechungen).
26 Hier wohnte der Tressler (Schatzmeister), einer der fünf Gebietiger.
27 Künstlerloge in der 'Herrenstube' des Südflügels, neben dem Remter (Versammlungsraum).
28 Die 'Goldene Pforte' zur Marienkirche.
29 Verstohlener Blick in die 1991 noch nicht restaurierte Marienkirche. Nach dem Erstausbau 1274 zählt man eine 'erste Wiederherstellung' nach Zweckentfremdung durch Friedrich II. 1740/86 (Ära Th. von Schön, 1817-1839), eine 'zweite' (1882-1922, Ära Steinbrecht), und schließlich eine 'dritte', diesmal umfassende nach den verheerenden Zerstörungen im Krieg 1940/45. Sie wurde in hervorragender Weise durch Polen geleistet.
30 Im östlichen Parcham (Zwinger), bei den Gräbern der Ritter. Blick auf die Marienkirche im Obergeschoss. Unter ihr die Annenkapelle.
31 Blick in die Annenkapelle.
32 Der Hochmeisterpalast, 'Meisters Gemach', erbaut 1389-99.
33 Der Palast von Süden 1989.
34 Der Hochmeisterpalast vom Hof des Mittelschlosses her.
35 Die Hauskapelle des Hochmeisters.
36 In der Hauskapelle.
37 Fensterreihe im Hochmeisterpalast gegen den Hof. Darüber die typischen Wehrluken unter dem Dachtrauf. Sie umlaufen den gesamten Burgkomplex (vgl. Bilder 11, 15, 18, 32, 34, 51, 52). Sie begegnen uns sogar hoch in der Ostwand des Königsberger Doms!
38 Räume des Hochmeisters.
39 Wohnraum des Hochmeisters mit "erhaltenen weiten Flächen mittelalterlichen Wandputzes" (Knapp S. 78, Anm. 60).
40 Gewölbe im Wohnraum 1991.
41 Kaminecke in der Hochmeisterwohnung 1998.
42 Der Palastflur zu Winter- und Sommerremter 1993.
43 Polnische Restauratorin im Winterremter 1991.
44 Sterngwölbe des Winterremters, fertig restauriert 1993.
45 Arbeitsgerüst im Sommerremter 1991.
46 Arbeitsgerüst um die Mittelsäule des Sterngewölbes im Sommerremter 1991.
47 Sommerremter, fertig restauriert 1993.
48 Kamin im Sommerremter 1998, sogar mit der sagenhaften Kanonenkugel im Kaminmantel 'seit' der Belagerung der Burg nach der Niederlage des Ordens bei Tannenberg 1410.
49 Der Sommerremter stünde bereit für eine Konventsversammlung wie je ...
50 Morgendlicher Gang zum Brücktor (Wassertor) 1995.
51 Das Brücktor zur Nogat ist wohl für immer geschlossen. Zwei neue Brücken queren die Nogat, im Süden die Straßenbrücke in die Stadt Malbork (Marienburg). Im Norden, am Buttermilchturm vorbei die Eisenbahnbrücke, von Berlin nach Königsberg sind es ganze 550 km. Und irgendwann " ... steht ein Rittertraum namens Marienburg am Ufer der Nogat im Morgenlicht..." schreibt Wolfgang Büscher  in der 'Zeit' am 23.6.05.
52 Der Frühdunst des Flusses umhüllt den Hochmeisterpalast.
53 Im tiefliegenden 'Vogelsangk' grast friedlich eine polnische Kuh gegenüber der einst so streitbaren Marienburg. Rechts vor dem Hochschloss erkennt man unschwer den mächtigen Herrendanzker (vgl. 03!).
54 Grundriss der Burg (nach Aufnahmen der Staatl. Schloßbauverwaltung 1937).
Legende: (f)C(fe) Kapitelsaal, (f)D(fe) Danzker (Abortturm), (f)Do(fe) Dormitorium (Schlafraum), (f)Fir(fe) Firmarie (Krankenstation), (f)F(fe) Friedhof, (f)G(fe) Gastkammern, (f)GR(fe) Meisters Großer Remter (Versammlungsraum), (f)K(fe) Kapelle, (f)MK(fe) Marienkirche, (f)P(fe) Parcham (Zwinger), (f)Pf(fe) Pfaffenturm, (f)R(fe) Remter, (f)SR(fe) Sommer-Remter, (f)T(fe) Tor, (f)W(fe) Wohnen, (f)WR(fe) Winter-Remter, (f)Z(fe) Gebietiger-Zimmer
55 Aufriss der Burg.