Ruine Bauska

Lettland

Alt-Livland

Im südlichen Alt-Livland. Am Zusammenfluss der kurländischen Memel (Memele) mit der Muhs (Musa) zu Lielupe, der kurländischen Aa.

Sitz der ehem. Vogtei des Deutschen Ordens in Livland. Die alte Burg an der Südgrenze des alten Ordenslandes 1443 auf 4 m hohem Dolomitfels. In der östlichen Vorburg die neue Burg, 1580 als Palast der Herzöge von Kurland, (Her- zog Friedrich Kettler). 1706 von Peter dem Großem gesprengt.

L.: Of Menar 1922; Murbach 1988

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Ruine Bauska
01 Auf dem hohen Ufer der Memel erhebt sich die Burg Bauske.
02 Der nordöstliche halbrunde Eckturm der neuen Burg mit Blick entlang der Nordmauer bis zum nordwestlichen quadratischen Eckturm der alten Burg, der als Flankenschutz über die lange Nordmauer hinaus kragte.
03 Östliche Renaissancefront des kurländischen Palastes zwischen 2 runden Ecktürmen, der südöstliche neuerdings ergänzt.
04 Südliche Front der neuen Burg, um erhaltenen alten Maueranker herum ergänzt.
05 Der kastellartige Grundriss der alten Burg von 1443 nach Westen: links die südlichen Mauerreste, über 3 m dick, mittlings die Ausbuchtung eines Mauerturms; mittig in der Westmauer der Durchbruch zu einem weiteren querrechteckigen Mauerturmrest mit gerundeten Ecken (oder zur Burgkapelle?/Murbach); in der Nordwestecke ein hoher quadratischer Turm.
06 In der alten Burg nach Osten die gewaltige innere Toranlage: Zwischen 2 ungleich großen, halbrunden Türmen das rundbogige Tor der alten Burg, der linke schlanke Turm mit dem 22 m hohen, gewaltigen Hauptturm durch Stockwerke über das Tor hinweg verbunden.
07 Der mächtige Hauptturm mit Kellergefängnis, ebenerdig für Kanonen eingerichtet, im Hauptgeschoss das Gemach des Komturs mit Sterngewölbe aus Ziegelsteinen und mit Kamin ausgestattet, darüber ein Geschoss mit Schießscharten zur Verteidigung.
08 Der Hauptturm, "der breiteste im ganzen Baltikum" (Tuulse), ist heute besteigbar bis hinauf zur Plattform.
09 Spuren des Sterngewölbes aus Ziegelsteinen im Wohngeschoss des Hauptturms.
10 Kaminspuren über 2 Stockwerke im Hauptturm.
11 Kaminrest im Wohngeschoss des Hauptturms.
12 Im Erdgeschoss des Wohnturms.
13 Schlitzscharten für Bogen und Hakenbüchsen über dem Wohngeschoss.
14 Mauer aus Lesesteinen mit Ausgleichszeile mittels größerer Moränebrocken.
15 Ziegelmauer mit dickem Verputz, der Diamantquader vortäuscht.
16 Blick vom hohen Hauptturm auf den Lielupefluss in die semgallische Ebene hinaus Richtung Noden.
17 Grundriss der Burg Bauske (nach Schmid bei Murbach 1998): (f)A(fe) alte Burg, (f)B(fe) neue Burg/kurländischer Palast
(f)a)(fe) hoher quadratischer Turm in NW, 
(f)b)(fe) westlicher und (f)c)(fe) südlicher Mauerturm, (f)d)(fe) halbrunder hoher Eckturm, (f)e)(fe) hoher schlanker Turm, (f)f)(fe) Torbau 
(f)g)(fe) halbrunder Eckturm in NO.
18 Allerdings - bis dorthin reicht der Blick nicht: bis nach Cesis, auch Wenden genannt. Von ganz anderer Art leuchten hier die Ruinenreste der Burgruine Cesis im Norden von Alt-Livland: die Burgkirche der Deutschordensritter mit dem Ordenskreuz.
19 Stummer Blick aus leeren Fensterhöhlen der Burgruine Cesis/Wenden. Gewichtige Lesesteine rahmen romanische und gotische Gewände.