Ruine Helfenberg

Deutschland

Baden-Württemberg

Auf hartem Kieselsandstein im Keuperbergland der Löwensteiner Berge, Gmd. Ilsfeld, Kr. Heilbronn.

Frei auf Hügelzug gelegen.

Ein Ritter Albertus von Helfenberg um 1259 als markgräflich badischer Marschall.

Wechselnde Besitzer: Helfenberger bis 1354; Sturmfeder; von Heinriet; die Württemberger; die Weiler; die Wittstadt; Oberst Peter von Pflummern; die von Gaisberg.

Kompaktes Burghaus mit einbezogener Schildmauer, ohne Bergfried, vermutlich um 1240.

Literatur: Dähn 2001, p. 114ff.; Otto 1995; Antonow 1977, p.163f.

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Ruine Helfenberg
01 "Einen Steinwurf entfernt" voneinander zwei Burgen: rechts Wildeck, hinten auf einem lang gezogenen Höhenrücken Helfenberg.
02 Von Osten, wo ein Turm gestanden haben soll...
03 Helfenberg, eine monolithische Erscheinung ohne äußere Gliederung, 15,6 m lang von Ost nach West, 10,35 m breit, heute etwa 12 m hoch. 
Die Mauern auf drei Seiten 2,3 m stark, im Westen 3,5 m. Auf dem aufgeschütteten Hügel vor der Burg stand nach 1648 bis 1817 eine Kapelle.
04 Zugangsseite von Südosten. Links im unteren Südwanddrittel ein alter, hoher Durchbruch: das Unikat eines gedoppelten Hocheingangs.
05 Die Ostmauer. Rätselvoll die Aufbrüche der beiden Obergeschosse.
06 Östlich ebenerdiger Einbruch, vielleicht für Pferde in den Ruinenunterstand um 1686.
Ein Rundbogengewände von "wer-weiß-woher" ins Gemäuer geschoben und notdürftig verkeilt, mit dem Wappen derer von Wittstadt.
07 Nach Renovierung haltbarer, aber nicht schöner! Mit dem Wappen derer von Gaisberg, die heutigen Besitzer.
08 Die Außenhaut des stauferzeitlichen Mauerwerks zeigt sporadische Verwendung von Buckelquadern, die nach oben zahlreicher werden.
09 Die Westwand ist die auf Hausbreite verkürzte, 3,5 m dicke Schildmauer mit einer oberen, letztlich ungeklärten, portalartigen Öffnung. Vielleicht bestand ein funktionaler Zusammenhang mit dem Zutritt zum Saal des 2. Obergeschosses. Vor der Burg im Westen ein Halsgraben, noch teilweise zu erkennen.
10 Südwestlich die 3,5 m breiten Spuren des Schildmauerabrisses.
11 In der Südwand belichten 3 sauber gearbeitete Lichtfenster das "Treppenhaus" zum 1. und 2. (und nicht mehr vorhandenem 3.?) Obergeschoss. Das 1. Obergeschoss öffnet sich nach Süden, der Zugangsseite (!), durch eine Schlitzscharte für Bogenschützen; im Saalgeschoss darüber große Spitzbogenfenster.
12 Drei Treppenhausfenster; Saalfenster. Hinter der schmalen Armbrustscharte ist die Südwand durch die mannshohe und bogenbreite Schießkammer wesentlich geschwächt.
13 Drei sorgfältig übereinander aufsteigende Lichtfenster.
14 Um die Schildmauer herum zur Nordseite.
15 Die Nordmauer mit fünf verschiedenartigen Öffnungen.
16 Die Öffnungen der Nordmauer: Unten die große Fensternische; im 2. Obergeschoss ein großes Saalfenster (?); ein kleines, gotisches Fenster; daneben eine große Öffnung und schließlich genau darunter eine kleine kreisrunde Öffnung.
17 Die innere Nordwand mit der Sitznische des Nordfensters; darüber das Saalfenster; links daneben weitere Nischen zu den nördlichen Maueröffnungen.
18 Nische des Nordfensters mit Sitzbänken und Wandschränkchen.
19 Das hochgotische Kleinfenster signalisiert Wohnen. (Bleistift-Zeichnung Rolf Boß)
20 Kreisrunde Öffnung und großer Durchbruch stellen Fragen: Lagen hier Wohnbezirke des Hausherrn: Schlafkammer, Küche, Abtritt? Geschützt im sicheren 2. Obergeschoss, direkt hinter der Schildmauer und neben dem Saal...
21 Südliche Innenwand mit Kaminresten im ersten Obergeschoss und oberer Außenmauer. Auf dem Mauerrücksprung lag der Balken-Dielen-Boden des Saales.
22 Zutritt zur Steinwendel im "Treppenhaus" innerhalb der Südmauer. Aber warum nur lagen Kamin und ständig unbewohntes Treppenhaus sonnendurchwärmt auf der Südseite? Und das große Fenster mit den Sitzbänken samt der kleinen Wohnung hinter der Schildmauer im finsteren, abweisenden Norden des Burghauses?
23 Im linken unteren Drittel der Südwand befand sich der nieder gelegene, 'gedoppelte' Hocheingang (nach Renovierung in den 80er Jahren des vorigen Jhs. zugemauert!); daneben der Abgang zum Keller (und/oder Stall) im Erdgeschoss.
24 Wie in sehr alten Tagen...