Ruine Spesburg

Frankreich

Elsass

460 m NN, 30 km sw Straßburg, 500 m vom Forsthaus Hungerberg entfernt.

Alexander von der Dicke (1247-59) wahrscheinlicher Erbauer. 1324 ein Heinrich von der Dicke "herre zu Spehtesberg".

Später die Herren von Andlau. Im 17. Jh. unbewohnt.

Literatur: Wolff 1908, Nr. 446; Biller/Metz 1995, S. 222ff.; LexMA IX, 725.

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Ruine Spesburg
01 Auf polygonalem Grundriss erbaut, ragen Burghaus (ca. 15 m), Schildmauer (20 m) und Bergfried (ca. 25 m) der Spesburg abgestuft über die Wälder.
02 Die Ostfront der Kernburg aus sauber abgearbeitetem Vogesengranit.
03 Der Hauptzugang im Südosten. Die kunstvollen Fenster sind im weicheren Vogesensandstein gearbeitet. Überall gotische Formen.
04 Rechts unten der Zugang zu den höher gelegenen Burgräumen.
05 Gotische Fenster des großen Saales im obersten Stockwerk.
06 Links der (später errichtete) Bergfried. Zwischen ihm und dem Palas, wie auch sonst im Kernburgareal, blieben nur äußerst enge "Gassen" (Biller). Hinten die Schildmauer. Sie bildet die unverzahnte vierte Wand von Palas und Bergfried (Stoßfugen!).
07 In die Schildmauer eingetiefter großer Kamin im Saal des 2. Obergeschosses.
08 Kamin im Pförtnerraum mit Öffnung in der Rückwand: wohl zur Erwärmung auch des anschließenden Raumes unter dem großen Saal.
09 Durch den Schlot himmelwärts.
10 Ein weiterer Kamin (von insgesamt fünfen!) inmitten flankierender Fenster.
11 Blick durch den Wald auf die Spesburg von Nordost: rechts die Schildmauer.
12 Schon 707 n Chr. gründete die Heilige Ottilie im tiefen Weidegrund unterhalb der Hohenburg (Kloster St. Odile) das Kloster Niedermünster.
13 Im Kräftefeld des Burgendreiecks Spesburg, Hoh-Andlau, Landsberg lag das Kloster Niedermünster. Davon zeugen noch heute stattliche Bautrümmer.
14 Noch lässt sich im Trümmerfeld des Klosters Niedermünster ein Grundriss erahnen. In Bildmitte der Altar.
15 Klosterruine Niedermünster. Aufgehendes blieb bruchstückhaft stehen.
16 Säulenstümpfe, glatte Bossen, Füllmauerwerk (farctura) der Klosterruine Neumünster.
17 Martialische Zierde am Klosterstein: Metapher der Lehre von den zwei Schwertern. Regnum et sacerdotium, die zwei höchsten Gewalten auf Erden. Was war das Thema im Kloster? Je ein Schwert in Händen von Kaiser und Papst? Oder doch päpstliche Macht über beide Schwerter?
18 Zwischen den Klostertrümmern Neumünster zu Füßen des Odilienbergs. Sie wurden inzwischen gegen habgierige Besucher eingezäunt.